Das Verhalten und die Erwartungen der europäischen Verbraucher gehen in Richtung einer größeren Sorge um das Wohlergehen der Tiere. In Frankreich lehnen 85 % die Massentierhaltung ab, während in Deutschland 79 % spezielle Zertifizierungslabels zu diesem Thema befürworten und bereit sind, dafür mehr zu bezahlen (laut Ernährungsreport 2018). Diese Bedenken haben den Umstieg auf Eier aus alternativer Haltung beschleunigt. Immer mehr Menschen wünschen sich klare Informationen über die Lebensmittel, die sie konsumieren, und die Bedingungen, unter denen sie produziert wurden. Diese Erwartungen erfordern Veränderungen in der gesamten Lebensmittelkette, von den Landwirten bis zu den Köchen, die nun über ihre Verpflichtungen kommunizieren müssen.
Der Übergang zu Bio-Eiern und mehr Tierwohl: Kurzanleitung
Im Allgemeinen braucht es zwei Jahre, um einen konventionellen Hühnerhof auf Bio-Haltung umzustellen. Dafür muss den Legehennen eine bestimmte Fläche garantiert werden, mit einer maximalen Besatzdichte von 6 Tieren pro m2 in den Ställen, es müssen Hühnerstangen angebracht werden und es muss ein Ausgang ins Freie geschaffen werden … Zudem wurden vor Kurzem mit dem Inkrafttreten einer neuen EU-Verordnung am 1. Januar 2022 Änderungen hinsichtlich der biologischen Tierhaltung eingeführt. Zu den Veränderungen, die für die Eierproduktion gelten, gehören das Futter – zu 100 % Biofutter (gegenüber 95 %) und zu 30 % auf dem Hof erzeugtes Futter (gegenüber 20 %) –, eine geringere Besatzdichte in den Ställen und ein Ausgang ins Freie schon für die Junghennen.
Dennoch hat nicht jeder Betrieb die Möglichkeit, auf Freiland- oder Biohaltung umzustellen, vor allem aufgrund der großen Flächen, die in den Pflichtenheften vorgeschrieben sind. Deshalb entstanden Initiativen wie „Code 2 Mehr Tierwohl“, die von Cocotine in Partnerschaft mit der NGO Welfarm gegründet wurde.
Die Genossenschaften unterstützen die französischen Landwirte
Drei Viertel der französischen Landwirte sind Mitglieder einer Genossenschaft, d. h. rund 300.000 Erzeuger, die 2.200 landwirtschaftlichen Genossenschaften angeschlossen sind. Sie spielen deshalb eine wichtige Rolle, um ihre Mitglieder und die ganze Eierbranche zur Umstellung auf alternative Eier zu motivieren und sie dabei zu begleiten. Sie müssen also proaktiv handeln, um die Weiterentwicklung der Praktiken zu fördern und Antworten auf die Forderungen aus der Gesellschaft zu liefern. Dieses Ziel wird durch Beratung, eine technische Unterstützung und die Begleitung der Erzeuger erreicht. Mit der Einführung von „Code 2 Mehr Tierwohl“ durch Cocotine soll somit die Käfighaltung von Legehennen vollständig abgeschafft werden. Dies entspricht den Wünschen der Akteure des Foodservice, die immer dringender geäußert werden. In der Tat verbindet dieser Vorschlag die Preiszwänge und das Streben nach Tierwohl. Er fördert auch die Entwicklung der Branche, um Innovation zu bieten und die Erwartungen und Bedürfnisse der Gemeinschaftsverpflegung immer besser zu erfüllen.
Die Akteure der Gastronomie entwickeln sich weiter
In der Tat haben viele Akteure aus Foodservice, Einzelhandel oder Gemeinschaftsverpflegung bereits ihren Willen bekräftigt, nur noch Eiprodukte anzubieten, die aus Eiern aus alternativen Haltungsweisen hergestellt werden. Dazu gehören Elior, Transgourmet, Compass oder Sodexo. Mit dieser Entscheidung reagieren sie auf die Wünsche ihrer Kunden und der Gastronomen, die immer mehr auf die Herkunft und Qualität der von ihnen verwendeten Produkte achten und darüber kommunizieren. Das Engagement dieser Unternehmen kann die Anstrengungen der Hühnerhöfe und Genossenschaften zur Begleitung und Beschleunigung der Umstellung der Branche auf alternative Eier nur unterstützen und stärken.
Die französische Eierbranche hatte sich das Ziel gesteckt, ab 2022 50 % alternative Eier zu produzieren, und dieser Anteil wurde bei weitem übertroffen: Zwei Drittel der Eier stammen heute nicht aus Käfighaltung (Code 3) und somit aus Betrieben, die mehr Wert auf das Tierwohl legen. Durch die Geschlechtsbestimmung im Ei in den ersten Bruttagen kann das Vergasen oder Schreddern männlicher Küken vermieden werden; Cocotine handelt mit bereits eingerichteten Testgruppen proaktiv in Bezug auf die gesetzlichen Anforderungen. Ganz gewiss werden sich die gesellschaftlichen Erwartungen in den kommenden Jahren noch verstärken: Die Entwicklung der Nachfrage betrifft alle Akteure des Foodservice, von den Landwirten bis zu den Köchen der Gemeinschaftsverpflegung.