Von den 115 Milliarden Eiern, die in Europa gelegt werden, stammen 16 Milliarden (14 %) aus Frankreich, womit dieses Land das wichtigste Erzeugerland ist. Was den Anteil von Bio-Eiern anbelangt, ist dieser in Frankreich mit 17 % nach Dänemark am zweithöchsten.
Seit der Einführung der Codes auf den Konsumeiern im Jahr 2004 ist es für die Haushalte einfach, zu wissen, unter welchen Bedingungen die Eier produziert wurden, die sie kaufen. Heutzutage wollen auch immer mehr Konsumenten die Herkunft der Zutaten der Außer-Haus-Gastronomie kennen.
Was ist ein französisches Bio-Ei?
Die „Agence bio“ und das INAO (Institut National de l’Origine et de la qualité) sind die beiden öffentlichen Einrichtungen, die sich in Frankreich mit der Unterstützung zahlreicher Verbände und Vereinigungen um Bio-Lebensmittel kümmern. Was die Eier betrifft, definieren vor allem zwei Aspekte ihre Bio-Klassifizierung: die Fütterung und die Haltung der Hennen. Was die Fütterung anbelangt, sind die Bestimmungen ganz einfach: Die Futtermittel müssen zu 95 % aus dem ökologischen Anbau kommen und dürfen keine GVO, synthetische Aminosäuren oder Wachstumstreiber enthalten. Die Futtermittel müssen, so weit wie möglich, am Bauernhof produziert werden oder zumindest aus derselben administrativen Region stammen. Der lokale Aspekt spielt also eine wichtige Rolle, um die Auswirkungen des Transports auf das Klima zu begrenzen.
Auch die Bedingungen für die Haltung der Hennen unterliegen bei der Bio-Produktion bestimmten Bedingungen. Diese betreffen sowohl die Größe der Gebäude und ihre Ausstattung als auch den Zugang zum Freigelände und die Mindestfläche je Huhn:
- Jedes Gebäude darf höchstens 3000 Hennen beherbergen und die Konzentration von 6 Hennen/m2 Bodenfläche darf nicht überschritten werden.
- Es müssen Ausstattungen wie Legenester und Sitzstangen vorhanden sein, um die natürlichen Verhaltensweisen der Hennen zu fördern (den Hennen müssen bequeme Legenester eingerichtet werden oder Sitzstangen in unterschiedlichen Höhen).
- Das Freigelände muss eine Vegetation aufweisen, mit Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen ausgestattet sein und mindestens 4 m2 je Henne groß sein (bei Wechsel).
Außerdem sind zahlreiche Verstümmelungen wie das Stutzen der Schnäbel verboten und die Zahl der tierärztlichen Behandlungen mit chemischen Arzneimitteln oder Antibiotika ist auf 3 pro Jahr begrenzt.
Entwicklung des Bio-Marktes in Frankreich und Europa
Dem Bio-Markt geht es in Frankreich sehr gut. 2015 kauften 55 % der Franzosen regelmäßig Bio-Produkte, 2018 waren es 66 %. Derselbe Trend lässt sich in ganz Europa feststellen: + 7,2 % Ausgaben für Bio-Nahrungsmittel in Deutschland im Jahr 2020 gemäß dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖWL), + 6 % Umsatz für Bio-Produkte im Vereinigten Königreich und Irland zwischen 2019 und 2020 (doppelt so hoher Anstieg als für herkömmliche Produkte). Das Bewusstsein der Verbraucher hinsichtlich ihrer Ernährung und der Bedingungen, unter denen ihre Nahrungsmittel produziert werden, wird immer größer. Diese gesellschaftliche Entwicklung, die alles andere als eine bloße Modeerscheinung ist, muss alle Akteure im Foodservice dazu bringen, den Übergang zu einer nachhaltigeren Ernährung einzuleiten, bei der auf die Umwelt und das Tierwohl geachtet wird.
Immer mehr Verbraucher bekennen sich zu Bio-Produkten. Diese findet man nicht nur immer häufiger in den Küchen zu Hause, sondern sie werden auch in der gewerblichen Gastronomie und Gemeinschaftsgastronomie erwartet. Die Fachleute müssen diesem Trend folgen und die Erwartungen bestmöglich erfüllen. Auch wenn nicht alle Eier aus der ökologischen Produktion stammen können, besteht eine große Nachfrage nach alternativen Eiern (Boden- oder Freilandhaltung). Die Branche hat sich diesem Trend angepasst. So wurden in Frankreich 2020 45 % der Eiprodukte aus alternativen Eiern (Boden, Freiland, Bio) hergestellt, wobei die Aufteilung folgendermaßen aussah:
- Bodenhaltung: 23,3 % (+ 6 % im Vergleich zu 2019)
- Freilandhaltung: 19,6 % (+ 4 % im Vergleich zu 2019)
- Bio: 2,4 % (gleichbleibend mit 2019)
Die Produktion von Eiprodukten auf Basis von Eiern von Hühnern in Käfighaltung ist demnach im Vergleich zu 2019 um 10 % gesunken.
Cocotine hat sich verpflichtet, die Produktion von Eiern in Käfighaltung völlig einzustellen und eine einzigartige „Bodenhaltung für Tierwohl“ zu entwickeln, die finanzielle Erschwinglichkeit und Wohlergehen der Tiere kombiniert. Die Restaurants erhalten dadurch die Möglichkeit, hiermit Werbung für ihr Angebot zu machen.
[Infografik] Stand der alternativen Züchtung in Europa
Wie ist die Verteilung der alternativen und ökologischen Tierhaltung in Europa? Finden Sie es in unserer Infografik heraus